systematisches Investieren

Methodik-Systematik


Methodik

Die Methodik des Investors oder Traders bezeichnet die individuelle Vorgehensweise auf dem Weg zum "Ziel". Vereinfacht formuliert gibt es die Handelsmethodik und die Methodik im Money- und Risiko-Management, wobei beide für den Investmentprozess unentbehrlich sind.Jedes Investment beinhaltet einen Zielkonflikt und somit einen angestrebten Kompromiss zwischen: Bonität, Liquidität und Rentabilität.Das "magische Dreieck der Finanzanlage" zeigt den Zielkonflikt zwischen Bonität, Rentabilität und Liquidität. Dieser Problematik wird mit individuellen Strategien und Systemen begegnet.

Das Money- und Risikomanagement kann, je nach Anlagehorizont (Trading oder Investment) prozentuale Verlust- und Gewinnmodelle, Equity-Kurven-Steuerungen (EKA), Auswertungen von fundamentalen Kennzahlen, etc. beinhalten.Grundlegend ist bei allen Modellen wichtig, dass Parameter wie Gesamt-, Positions- oder freies Risiko, etc. stets definiert und permanent ausgewertet werden.

Ergänzend zum Money- und Risikomanagement kann eine softwarebasierende Equity-Kurven-Steuerung (EKA) als Komponente nach dem „Anti-Martingale-Prinzip“ zielführend sein.

Systematik

Um den emotionalen Fallen ("Bias" wie diese auch bezeichnet werden) beim Investieren und beim Traden zu entgehen, bietet sich die individuelle Entwicklung einer eigenen Systematik in der Handelsmethodik an. 

Es können die Investments nach einem fest definierten System, das weitgehend oder umfassend von objektiven Kriterien gesteuert wird, automatisiert oder letztlich diskretionär ausgeführt werden. So eine Systematik kann z. B. die betriebswirtschaftlichen Zahlen von verschiedenen Unternehmen softwarebasiert filtern. Hier wird bei Softwaremodellen grundlegend in sogenannte White-, Grey- und Blackboxen unterschieden.

Ein weiterer Analyseschritt kann z. B. anhand des "Betafaktors" die Schwankungsbreite des Wertes im Vergleich zum zugehörigen Index unter Beachtung von Korrelationsfaktoren berücksichtigen.

Anhand von technischen Indikatoren, die auf die Kurse berechnet werden, kann somit eine software- basierte Systematik bei der Wertpapierauswahl unter Berücksichtigung von verschiedenen Risikokennziffern umgesetzt werden.

Eine ideale Gesamtsystematik beinhaltet dabei eine Vorteilsnahme des Investors gegenüber den jeweiligen Märkten. Diese kommt nur durch einen objektiven, nachvollziehbaren Vorteil (durch Backtests oder Simulationen verifiziert) jeweils in der Einstiegs- und der Ausstiegssystematik zustande. Eine vorteilbehaftete Einstiegssystematik ist ohne vorteilbehaftete Ausstiegssystematik nicht zielführend.

Behavioral Finance

Im Gegensatz zur reinen neoklassischen Kapitalmarkttheorie unter Annahme eines streng rational handelnden Homo Oeconomicus beschäftigt sich die Behavioral Finance u. a. auch mit Preistrends, die von Phasen wie Überreaktionen und Anpassungen beeinflusst werden. Auch kann die Effizienzmarkthypothese Verhaltensweisen beim Investmentprozess wie die „wertende Heuristik“ nicht erklären. Hiermit wird die Neigung des Investors bezeichnet, Auswahlprozesse abzukürzen und nur Kriterien zu bewerten, die die eigene, vorgefasste Meinung bestätigen. Ebenso fallen Investoren auf der ständigen Suche nach Dissonanzfreiheit regelmäßig in kognitive Verhaltensmuster. Diese beruhen auf massenpsychologischen Verhaltensweisen, denen sich der einzelne nur schwer entziehen kann. Solche Verhaltensverzerrungen werden auch als „Bias“ bezeichnet, also Irrationalitäten, Anomalien im Gegensatz zur rationalen Handlungsweise.

Zu nennen wären zum Beispiel:

  • Overconfidence (Selbstüberschätzung)
  • Konservatismus
  • Anchoring (Ankereffekte - Festhalten an vorgefasster Meinung)
  • Home Bias (nur bekannte Underlines beachten)
  • Asymmetrie im Gewinn und Verlustbereich
  • Wertende Heuristik
  • Fading – (gegen den Markt handeln, indem versucht wird Tops und Bottoms prognostizierend zu handeln)

Dieser Thematik kann mit einer auf möglichst objektiven Parametern basierenden Systematik begegnet werden.